Jetzt wird der Immobilienpreisboom zur Gefahr für die Wirtschaft
In Berlin und anderen Metropolen weltweit steigen Mieten und Kaufpreise schneller als die Einkommen. Das wird zur ernsthaften Bedrohung der Wirtschaftsleistung, weil Mitarbeiter wegbleiben. Die Städte müssten dringend gegensteuern.
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird weltweit zu einem Problem. Die Wohnkosten steigen auf fast allen Kontinenten so rasant, dass sie die Finanzkraft vieler Bürger überfordern – und sogar zu einer Gefahr für Unternehmen und Konjunktur werden. So sieht es die internationale Immobilienberatungsgesellschaft Knight Frank, die einige Ursachen und mögliche Lösungen für explodierende Mieten und Kaufpreise in 32 internationalen Metropolen zusammengestellt hat.
Demnach steigen die Miet- und Kaufpreise von Häusern und Wohnungen in fast allen untersuchten Regionen deutlich schneller als die Haushaltseinkommen. Die Folgen seien teilweise dramatisch. Wo die Bürger mit den steigenden Wohnkosten überfordert sind, nehme die Mobilität ab, Unternehmen hätten es schwerer, neue Mitarbeiter zu finden, und die gesamte Wirtschaft verliere an Dynamik, heißt es.
„In den untersuchten Städten übertraf das durchschnittliche Wachstum der realen Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren das durchschnittliche Wachstum des realen Einkommens um 16 Prozent“, sagt Flora Harley, Analystin bei Knight Frank. Damit sinke die Erschwinglichkeit von Wohnungen.
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